mitPlan Faktencheck:

Für Entscheidungen unter Druck

 (Teil I)

Die Zeit drängt, die Informationen sind unvollständig, die Ausgangslage ist kritisch, die Faktenlage unklar – und trotzdem erwarten Team, Kunden oder Vorgesetzte eine klare Richtung. Wie können Sie in solchen Momenten die richtige Entscheidung fällen?
 
mitPlan-Faktencheck: Sortieren mit Fokus

Bevor eine Entscheidung getroffen wird, müssen die vorhandenen Informationen sortiert werden. Ein strukturierter Faktencheck hilft dabei. Besonders in hochkomplexen, oft emotional aufgeladenen oder sogar lebensbedrohlichen Situationen ist es essenziell, diesen Schritt nicht zu überspringen. Die dafür notwendige Zeit ist gut investiert. Vermeintlich rasches Handeln ohne Risikoabschätzung kann teuer zu stehen kommen – nicht nur monetär. Zu langsame Entscheidungsfindung oder eine falsche Entscheidung ebenfalls. Zudem ermöglicht die kurze Pause – das Innehalten für den Faktencheck – Orientierung und Stabilisierung, um aus der Defensive heraus wieder handlungsfähig zu werden.

Je nach Ausgangslage und Komplexität der Situation kann der Faktencheck wenige Minuten, eine Stunde oder mehrere Tage dauern. Der äussere Rahmen definiert, wie lange Sie sich Zeit nehmen können.

 

Kurzanleitung zum mitPlan-Faktencheck:

1. Welche Informationen sind vorhanden?

  • Alle vorhandenen Fakten zur aktuellen Situation zusammenstellen und auslegen.
  • Je nach Komplexität und Zeitdruck bei weiteren involvierten Stellen konkrete Fakten anfragen.
     

2. Welche Informationen sind gesichert?

  • Alle gesicherten Informationen markieren, d. h. nur Informationen, die sachlich korrekt und deren Quelle bekannt und faktenbasiert sind.
  • Alle gesicherten Informationen zusammentragen.
     

3. Reichen die vorhandenen Informationen für eine Entscheidung?

  • Faktencheck durchführen: Haben wir genügend Informationen für eine Entscheidung?
  • Was müssen wir noch wissen, um eine eigene Position einzunehmen?
  • Was können wir mit unseren Möglichkeiten nicht wissen (eine etwas seltsame Frage, die hilft, die eigenen Grenzen zu erkennen), und wo brauchen wir zusätzliche Informationen?
     

4. Welchen Handlungs- und Kommunikationsbedarf gibt es?

  • Handlungsoptionen herleiten: Was können wir tun? Welche Szenarien sind möglich (schlimmste Variante, mittlere und bestmögliche)?
  • Nach Eisenhower-Prinzip Handlungsoptionen sortieren: Was ist dringend? Was ist wichtig?
  • Wer muss von wem wann in welcher Form informiert werden?
     

5. Entscheidung kommunizieren und in Handlung kommen.

  • Stellen Sie sicher, dass Sie rasch informiert sind, wie sich die Entscheidung auswirkt – um daraus zu lernen und gegebenenfalls weitere Entscheidungen zu treffen.

 

Der Faktencheck bietet die Grundlagen für die mitPlan-51%-Regel, welche Sie im Teil II von «Entscheidungen unter Druck» kennenlernen.

 

Juni 2025
Text: Bettina Freihofer

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mitPlan 51%-Regel:

Für Entscheidungen unter Druck
 (Teil II)